Bautenschutz

Horizontalsperren und Abdichtungsinjektionen

 

 

 

mauerwerkEine Horizontalsperre hindert Bodenfeuchtigkeit daran, im Mauerwerk kapillar aufzusteigen. In Neubauten wird standardmäßig eine Horizontalsperre eingebaut, in älteren Bauwerken ist sie jedoch häufig undicht oder gar nicht vorhanden. 

 

Nachträgliche Horizontalsperren

Häufig sind in älteren Gebäuden keine Horizontalsperren vorhanden oder in ihrer Funktion gestört, so dass kapillar aufsteigendes Wasser den Baustoff belastet. In diesen Fällen sollte eine Absperrung erfolgen, die die kapillare Saugfähigkeit des Baustoffs unterbindet.Um den Feuchtigkeitstransport weitestgehend zu unterbinden ist es ratsam die Horizontalsperren oberhalb des Erdniveaus oder in Bereiche einer funktionstüchtigen Außenabdichtung zu legen. In der Praxis werden verschiedene Verfahren von nachträglichen Horizontalsperren ausgeführt. Grundsätzlich sollten jedoch niemals Horizontalsperren ohne flankierende Maßnahmen ausgeführt werden.Hierzu gibt es je nach Durchfeuchtungsgrad und Baumaterial verschiedene Verfahren.

 

1. Mechanische Horizontalsperre
(z.B. das Einschlagen von Blechen)

mauerwerk2Eine mechanische Trennung wird auch dadurch hergestellt, dass nichtrostende Chromstahlplatten in eine Lagerfuge eingetrieben werden. Ohne Öffnung der Mauer wird eine 1,5 mm dicke gewellte Platte eingeschlagen. Dabei braucht man eine durchgehende Mörtelfuge. Der Baustoff selbst ist bei dieser Methode nicht entscheidend. Setzungen treten kaum auf, weil die Platten ohne vorheriges Öffnen in die Mörtelfuge eingeschlagen werden. Der Mörtel wird auf diese Weise nach oben und unten verdrängt bzw. verdichtet. Um den Verdrängungs- und Verdichtungswiderstand zu verringern, werden seit einiger Zeit Chromstahlplatten verwendet, die keil-bzw. pfeilförmig verformt bzw. angespitzt sind. Dadurch wird die Durchdringungsgeschwindigkeit erhöht. Dieses seit mehr als zwanzig Jahren angewendete Verfahren hat sich als eine der sichersten Methoden erwiesen.

 

 

2. Chemische Horizontalsperre

Bei der chemischen Horizontalsperre gibt es prinzipiell zwei Verfahren: Die drucklose Injektion und die Druckinjektion.

2.1 Druckinjektionsverfahren

injektoren_mauerDas Injektionsverfahren wird manchmal auch als Verkieselung bezeichnet. Es werden im Abstand von ca. 10 bis 12 cm zweireihig versetzt Injektionslöcher gebohrt. Diese werden in einem Winkel von ca. 20° bis 50° gesetzt und anschließend mit sogenannten ‘Packern’ bestückt. Über diese wird mittels Niederdruck (max. 12 bar) eine auf Mauerwerk und Durchfeuchtung abgestimmte Injektionsflüssigkeit in das Mauerwerk eingebracht, die den Kapillareffekt unterbindet. Unter Umständen kann es möglich sein, dass die Injektion nach einigen Jahren wiederholt werden muss.

Klüftige Mauerwerke werden zunächst mit einer Zementsuspension oder einem Zementleim vorinjiziert. Dieses bringt den Vorteil, dass der zu injizierende Bereich ein homogenes Baustoffgefüge aufweist und somit die Injektionsflüssigkeit nicht ungehindert abfließen kann.

 

2.2 Drucklose Injektion

flaschenhorizHierbei werden Bohrungen deren Durchmesser von dem später benutzten Verfülltrichter abhängig ist im Winkel von 20° bis 45° und einem Abstand von 10 bis 12 cm einreihig oder zweireihig in das Mauerwerk gebohrt. Die Bohrlochtiefe richtet sich nach der Mauerstärke und sollte mindestens eine, besser zwei Lagerfugen erreichen (Wandstärke – 5 cm), denn das Injektionsmittel wird von dem saugfähigerem Mörtel besser aufgenommen als vom Stein und verteilt sich deshalb besser im Mauerwerk.Ebenso muss der Bohrstaub in den Bohrlöchern mit Druckluft entfernt werden.

flaschenhorizontalUm das Injektionsmittel in das Mauerwerk einbringen zu können, sollten entweder mit Injektionscreme gearbeitet werden oder mit trichterförmigen Gefäßen, die mit einer Art Lanze versehen sind verwendet werden.

 

 

 

 

Abdichtungsinjektionen

Zur Abdichtungabdichtungsinjektionen1 von gerissenen Bauteilen werden zweikomponentige Polurethanharze verpresst, die nach der Aushärtung noch eine gewisse Elastizität besitzen, durch ihre gute Haftung an den Rissflanken also auch bei leichten Verformungen des Bauteils ihre abdichtende Funktion bewahren. Bei stärkerem Wasserandrang werden Polyurethanschäume, sogenannte Wasserstopper eingesetzt, bei denen das eingepresste Harz bei Kontakt mit Wasser unter Bildung geschlossener Poren mit starker Volumenvergrößerung reagiert. Da die großen Poren dieses aufgeschäumten Harzes aber bei ständigem Wasserandrang wieder zerstört bzw. wasserdurchlässig werden, ist damit nur eine Vorabdichtung gegen Wasserandrang möglich, bevor die endgültige Abdichtung mit stabilen Harztypen erfolgen kann.

Text – Quelle: Wikipedia

 

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